Nettelbeckufer Erfurt

Entscheidung zum Nettelbeckufer weiter vertagt

Michael Hose
Michael Hose

„Seit einem Jahr tauschen wir dieselben Argumente aus. Verschieben bringt uns nicht weiter!“, mahnt Fraktionsvorsitzender Michael Hose die Mitglieder des Stadtrats vom Rednerpult aus. Die Sitzung ist noch jung, es werden mehrere Anträge zum Thema Nettelbeck als auch zum Umgang mit dem kolonialen Erbe Erfurts debattiert. Nachdem die Fronten seit über einem Jahr klar sind und teilweise auch verhärtet wurden, sollte an diesem Abend die Entscheidung zum Thema Nettelbeckufer fallen. Auch Vertreter der Anwohner sind extra in die Thüringenhalle gekommen, um die Debatte und Entscheidung mitzuverfolgen.

Kurz nachdem Hose seinen Appell an die Stadträte richtete, kam es zur erneuten Verschiebung der Entscheidung. Rot-Rot-Grün hat mit der Mehrwertstadt einen Runden Tisch durchgesetzt, der eine „möglichst konsensuale“ Lösung finden soll. So steht es zumindest in dem Antrag, welcher kurz zuvor beschlossen wurde. So lange soll keine Entscheidung fallen.

„Ein Runder Tisch ist schön und gut. Er ändert aber nichts daran, dass die Positionen klar sind und ausdiskutiert wurden. Entweder man benennt die Straße um oder nicht. Rot-Rot-Grün scheut sich vor einer Abstimmung im Stadtrat zum Thema Nettelbeck, lieber sollen weitere Umwege über Runde Tische gegangen werden. Das alles kostet vor allem den Anwohnern Zeit und Kraft, bevor sie irgendwann endlich Klarheit über eine mögliche Umbenennung ihrer Straße bekommen“, kommentiert Michael Hose die Entwicklungen.

Der Antrag der CDU, eine neue Straße nach Gert Schramm zu benennen und eine Hinweistafel am Nettelbeckufer anzubringen, ist mit den Anwohnern abgestimmt. Er bringt den berechtigten Wunsch nach einer Ehrung Gert Schramms mit den Anliegen der Anwohner, den Straßennamen zu erhalten, in Einklang.