Die Stadt lehnt die Erstellung von Bebauungsplänen für kleine Wohnbauprojekte aus Kapazitätsgründen ab. Man wolle die Ressourcen lieber in große Baugebiete investieren, in denen mehr Wohnraum entstehe. Die CDU-Fraktion sieht diese großen Neubaugebiete jedoch nicht kommen.

"Die Argumentation der Stadtverwaltung ist nicht schlüssig. Viele Familien warten schon seit langem auf neue Baugebiete für Einfamilienhäuser. Dass die Erstellung kleiner Bebauungspläne das Voranbringen von großen Wohnsiedlungen behindern würde, ist nicht zu erkennen. Denn auch die Ausweisung größerer neuer Baugebiete für Einfamilienhäuser ist in den letzten Jahren kaum vorangekommen", konstatiert der Baupolitische Sprecher Dominik Kordon.

Dazu kommt, dass auch bei großen privaten Investitionen der Stadtverwaltung der Ruf vorauseilt, schleppend zu agieren. Gleichzeitig wollte die Verwaltung in den vergangenen Monaten mehrfach trotz knappen Personals mit eigenen Bebauungsplänen kleinste Lückenbebauung in Stadtteilen verhindern und reglementieren. Erfurt verliert ca. 80 Haushalte pro Jahr an das Umland, da keine geeigneten Bauplätze für Einfamilienhäuser zur Verfügung stehen. Wenn Familien selbst für die baurechtlichen Voraussetzungen sorgen wollen, sperrt sich die Stadtverwaltung auch. So aktuell in einem Fall in Hochheim.

"Wenn der Beigeordnete für Stadtentwicklung Prioritäten für seine Verwaltungsressourcen setzt, scheint die Entwicklung von Wohnsiedlungen für Familien nicht weit oben auf der Liste zu stehen. Kleinere Bebauungspläne abzulehnen macht nur Sinn, wenn man auf große Baugebiete verweisen kann. Die gibt es aber auch nicht. Wir werden einen Antrag einbringen, um dem Planungsprojekt der Hochheimer Bürger zuzustimmen. Auch bei der Entwicklung eines großen Neubaugebiets für Familien werden wir den Druck erhöhen und dem Stadtrat einen Antrag vorlegen", kündigt Dominik Kordon abschließend an.