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Photovoltaik in der Altstadt ermöglichen

Lilli Fischer
Lilli Fischer

In der Vergangenheit gab es immer wieder Ärger um Photovoltaikanlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden in der Erfurter Altstadt. Im Rahmen des Denkmalschutzes wurde die Anbringung auf Dächern oftmals verboten. Die Stadt erarbeitet nun endlich eine Richtlinie dazu. Die CDU-Fraktion fordert eine deutliche Erleichterung für die Anbringung von PV.

Stadträtin Lilli Fischer erklärt dazu: "Erst kürzlich hat das Land eine neue Handlungsrichtlinie für die Genehmigung von PV-Anlagen auf Denkmalen herausgegeben. Demnach sei der Installation von Photovoltaik auch auf denkmalgeschützten Gebäuden grundsätzlich einen Vorzug zu gewähren. Sicherlich gibt es auch Gründe, die im Einzelfall gegen eine PV-Anlage auf denkmalgeschützten Gebäuden sprechen. Beispielsweise wenn dies von einem "sachverständigen Betrachter" als störend empfunden wird. Obwohl die neue Handlungsempfehlung des Landes bekannt war, wurde ein Antrag des Kaisersaals auf Anbringung einer solchen Anlage durch die Stadtverwaltung abgelehnt. Die Stadt muss sich den Vorgaben des Landes anpassen, um nicht als Blockierer erneuerbarer Energien zu gelten. Auch denkmalgeschützte Gebäude müssen ihren Beitrag zur Klimaneutralität leisten können."

Derzeit erarbeitet die Stadtverwaltung eine neue Gestaltungssatzung der Altstadt, in der auch ein neuer Umgang mit Photovoltaik in der Altstadt entwickelt werden soll. Die angekündigte Fertigstellung Ende März konnte nicht eingehalten werden.

"Die neue Gestaltungssatzung muss die Anbringung von Photovoltaikanlagen in der Altstadt deutlich erleichtern und sogar befürworten. Wir werden besonders darauf achten, dass der Handlungsspielraum ausgenutzt wird. Die Altstadt ist als größtes Denkmalensemble in Ostdeutschland besonders auf klare und wohlwollende Regelungen angewiesen. Privatleute und Unternehmen in der Altstadt dürfen nicht benachteiligt werden, wenn sie PV-Anlagen auf ihre Dächer bringen wollen, um wirtschaftlicher Energie zu verbrauchen und einen aktiven Part beim Klimaschutz beizutragen. Ohne Frage müssen auch die Industriegebiete im Umland der Stadt mehr in die Verantwortung genommen werden, PV zu installieren. Doch mit einer Photovoltaikanlage auf dem Zalando-Dach ist dem Kaisersaal nicht geholfen", betont Lilli Fischer abschließend.