
Das Naturkundemuseum Erfurt benötigt dringend finanzielle Mittel für die Sanierung und den Ausbau des angrenzenden Gebäudes. In der Jahres-Pressekonferenz erteilte Kulturdirektor Dr. Christian Horn diesem Vorhaben jedoch eine Absage.
„Der Kulturdirektor setzt bei den Erfurter Museen bedauerlicherweise falsche Prioritäten. Das beliebteste und mehrfach preisgekrönte Museum der Stadt wird dadurch in seiner Zukunft gefährdet. Die dringend benötigten Mittel fließen stattdessen mit der umstrittenen Pop-Up-Halle in ein weniger relevantes Projekt“, erklärt Michael Hose, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion im Erfurter Stadtrat.
„Es ist empörend, dass die Stadt 600.000 Euro Landesmittel ungenutzt verfallen lässt und 300.000 Euro Eigenmittel umlenkt. Die Weiterentwicklung des Naturkundemuseums wurde bereits im Kulturkonzept von 2012 als Projekt mit höchster Priorität festgelegt und müsste vom Kulturdirektor mit aller Kraft vorangetrieben werden. Stattdessen sollen nun völlig überzogene 250.000 Euro für die Beleuchtung der Pop-Up-Halle in ein Mietobjekt investiert werden. Die Erfurter Museen müssen dagegen noch immer teils mit jahrzehntealten Beleuchtungssystemen auskommen. Hier wird das Versprechen, dass die Pop-Up-Halle auf keinen Fall zu Lasten der bestehenden Museen entstehen soll, in eklatanter Weise gebrochen. Der Kulturdirektor trägt hierfür die Verantwortung“, ergänzt Dr. Steffen Raßloff, sachkundiger Bürger im Kulturausschuss.
„Die ungenutzten Fördermittel stellen nicht nur einen erheblichen Rückschlag für die Museumsentwicklung in Erfurt dar, sondern senden auch ein alarmierendes Signal an den Freistaat Thüringen und andere Fördermittelgeber. Dies stellt die Kompetenz des Kulturdirektors für sein Amt ernsthaft in Frage“, schließt Hose.