2023 09 14 Masterplan Museen

Kein echter Masterplan

Michael Hose
Michael Hose

Das Pop-Up-Museum auf dem Petersberg war als Schaufenster der Erfurter Museen geplant. Im Kulturausschuss sollte es nun zu einem „offenen Raum“ für freie Akteure umfunktioniert werden. Die CDU-Fraktion kritisiert die teure Planänderung.

Fraktionsvorsitzender Michael Hose gibt zu bedenken: „Das grundlegend neue Profil des Pop-Up-Museums passt nicht zu den Bedürfnissen unserer Museumslandschaft. Während in vielen Häusern dringend nötige Sanierungen und Neugestaltungen gestrichen werden, soll eine neue Ausstellungshalle für eine halbe Million Euro pro Jahr an den Start gehen. Zu einer nachhaltigen Stärkung unserer Museumslandschaft ist das der falsche Weg. Die Stadt will hier ein weiteres Angebot für die freie Szene schaffen, während die Bestandsmuseen weiter geschröpft werden. Wir haben es hier nicht mit einem Masterplan, sondern mit einem teuren Experiment zu tun.“

Dr. Steffen Raßloff
Dr. Steffen Raßloff

Dr. Steffen Raßloff, sachkundiger Bürger im Kulturausschuss, ergänzt: „Der Verweis der Stadtverwaltung auf ähnliche Projekte in Städten wie Karlsruhe, Wien oder Brüssel ist irreführend. Diese Städte können sich solche aufwändigen Pop-Up-Einrichtungen leisten, da ihre Museen ausreichend finanziert sind. Die geplanten Kosten von 500.000€ pro Jahr kommen einem vollwertigen Erfurter Museum nahe. Hier besteht offensichtlich ein Missverhältnis, das wir auch ganz klar so benennen.“