Bauen Spatenstich

Mehr Spatenstiche statt Konzepte

Dominik Kordon
Dominik Kordon

Den Erfurtern mangelt es nicht an Konzepten, sondern an tatsächlichen Wohnungen. Die Ankündigung eines neuen Stadtentwicklungskonzepts übertüncht einen Großteil des eigentlichen Problems: Der Weg von Bauantrag bis Spatenstich dauert in Erfurt einfach zu lange.

Baupolitischer Sprecher Dominik Kordon erklärt: „Immer neue Konzepte schaffen keinen Wohnraum. Das bisherige Stadtentwicklungskonzept wurde in weiten Teilen noch nicht umgesetzt. Statt erneut jahrelang Konzepte zu theoretisieren, ist es Zeit dafür zu sorgen, dass schnell mehr bezahlbare Wohnungen gebaut werden. Bauträger klagen seit langem, dass die Erstellung von Bebauungsplänen oder die Bearbeitung von Baugenehmigungen sehr lange dauern. Das vernichtet gerade in Zeiten steigender Baupreise und ständig neuer Vorgaben immer mehr Projekte.

Auch die Ausweisung neuer Bauflächen durch die Stadtverwaltung, die im ISEK klar benannt sind, lässt seit Jahren auf sich warten. Dabei sind genau das die Instrumente, die zu tatsächlichem Wohnungsbau führen. Große Planungskonzepte bauen am Ende des Tages noch nicht eine neue Wohnung.“

Dass die Kapazitäten der Verwaltung begrenzt sind, ist seit Jahren klar. Auch liegt der Stadt neben einem Stadtentwicklungskonzept bis 2030 bereits eine Prognose zum Wohnungsbedarf in Erfurt bis 2040 vor.

"Erst vor zwei Jahren wurde der Stadt in der Wohnraumbedarfsprognose beispielswiese ein großer Mangel an Einfamilienhäusern attestiert. Es mangelt also nicht an Daten und Konzepten. Sie sind erstellt, diskutiert und verabschiedet. Der Fokus der Stadtverwaltung muss auf der Umsetzung und Ermöglichung von Bauprojekten liegen, nicht auf der Erstellung von noch mehr Papiertigern“, betont Dominik Kordon noch einmal.