Die flächendeckende Schulsanierung ist unbestritten eine Mammutaufgabe für die Stadt. Daher ist das nun von der Stadt vorgelegte Schulsanierungsprogramm nur mit einem Eigenbetrieb machbar, den Baudezernent Bärwolff (LINKE) bisher ablehnt, obwohl er vom Stadtrat vor Jahren beschlossen wurde.

"Wir werden dem Sanierungsprogramm nur zustimmen, wenn der Eigenbetrieb kommt. Die städtischen Ämter sind jetzt schon an der Kapazitätsgrenze. Eine umfassende Schulsanierung kann nur gelingen, wenn Großteile der Arbeit ausgelagert werden. Das hat der Stadtrat auch vor Jahren bereits so beschlossen und darauf bestehen wir", macht Fraktionsvorsitzender Michael Hose deutlich.

Neben der Frage des Eigenbetriebs gibt es jedoch auch inhaltlich noch Redebedarf. Die Kapazitäten an Erfurter Gymnasien sind seit langem an ihrer Grenze. Der Plan sieht jedoch keine langfristigen Erweiterungen abseits von Containern vor. Auch ist die Ausstattung mit W-Lan bisher an die Sanierung der Schulgebäude gekoppelt. Im Klartext: Manche Schulen werden erst in 15 Jahren einen Internetanschluss erhalten.

Michael Hose, der selbst Lehrer ist, erklärt hierzu: "Die Platzprobleme an den Erfurter Gymnasien sind nicht ausreichend adressiert, hier muss nachgesteuert werden. Container dürfen nicht als planmäßige Erweiterung einer Schule gelten. Gleiches gilt für die Internetanschlüsse: Dass Erfurter Schulen zum Teil erst weit nach 2030 online gehen sollen, ist inakzeptabel.

Das Schulsanierungsprogramm wird derzeit vorberaten und muss schlussendlich den Stadtrat passieren. "Bis dahin wird es noch Gelegenheiten geben, um diese Probleme zu bearbeiten. Am Ende muss ein Plan stehen, der auch umgesetzt werden kann. Dazu ist ein Eigenbetrieb unerlässlich. Die Schulsanierung wird vom Oberbürgermeister seit 10 Jahren versprochen und nie ist sie umgesetzt worden. Damit muss endlich Schluss sein", fordert Michael Hose abschließend.